WOOD - TRANSFORMATIV POWER


Rhythm of the Heart, Bristlecone Pine, USA, 2008


Fable, Bristlecone Pine, E. Sierra, USA, 2008


Haze, Bristlecone Pine, Birch Creek, USA, 2008


Mirror, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2006


Border, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2008


Inside Out, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2005


Burgeon, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2007


Twins, Bristelcone Pine, Patriarch Grove, USA, 2008


Dragon, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2007


Old & Alive, Bristlecone Pine, Schulman Grove, USA, 2008


Surfing, Bristlecone Pine, E. Sierra, USA, 2008


Stone Pine #111, Loetschental, CH, 2005


Stone Pine #128, Loetschental, CH, 2005


Noon, Wood Cork Tree, Corisca, FRA, 2006


Rainbow, Bristlecone Pine, E. Sierra, USA, 2007


Howl, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2006


Between, Bristlecone Pine, E. Sierra, USA, 2006


Inside-Out, Bristlecone Pine, Patriarch Grove, USA, 2005


Before Dreaming, Mungo Pine, Grindelwald, CH, 2013


Couple, Mungo Pine, Grindelwald, CH, 2014


Necklace, Mungo Pine, Grindelwald, CH, 2013

LANDSCHAFTFOTOGRAFIE ALS MEDIUM DER SELBSTWAHRNEMUNG


Andreas Staeger

"Bei seiner Arbeit taucht Bernd Nicolaisen in Landschaften ein und geht darin auf, um nach einem Bild zu suchen. Mit diesem Vorgehen sind Erfahrungen an Körper und Geist verbunden. Sie bilden die Ausgangspunkte seines Schaffens. Die Natur wird für ihn gleichsam zum Atelier. Wenn er zu seinen Touren aufbricht, stellt sich ihm mitunter die Frage, in welchem Zustand er dieses Atelier heute antrifft.

Der Auftakt zu Bernd Nicolaisens Tätigkeit als künstlerischer Fotograf erfolgte 2002 mit einer Reise durch die kalifornischen White Mountains. Angesichts der großen, weiten Landschaft nahm er die Suche nach der eigenen Bildsprache auf. In den folgenden Jahren kristallisierten sich daraus vier Hauptthemen: Holz, Stein, Eis und Wasser. Stationen dieser Arbeiten waren unter anderem Kanada (Herschel Island), Ägypten (Weiße Wüste), die USA, das Wallis (die Gletscher in der Umgebung von Zermatt) und Island. Nicolaisens Bilder erzählen von Begegnungen mit der Natur, von ihrer Wildheit, von der Kraft der Elemente und von ihrer verletzlichen Schönheit.

Die Strukturen in den jahrtausendealten Bergkiefern der White Mountains regten ihn zum Zyklus Wood an, fotografischen Erzählungen im Holz. Auf ähnliche Weise inspirierten ihn die zerbrechlich wirkenden Basalt- und Sandformationen an den Küsten und im Landesinneren von Island zum Zyklus Stone. In dieser Zeit tastete er sich an seinen zentralen Gegenstand heran: Eis. Im Jahr 2004 entstand aus der Begegnung mit den archaischen und urgewaltigen Eisformationen im Theodulgletscher und im Gornergletscher in Zermatt ein zweiter Werkzyklus: Ice.

Der entscheidende Impuls zur Entdeckung dieses seines wichtigsten Themas war die Abbildung eines Eiskletterers auf einem isländischen Gletscher. Bernd Nicolaisen fand die Amateuraufnahme im Internet per Zufall, und auf den ersten Blick erscheint sie bedeutungslos. Doch die einzigartige Farbigkeit und Transparenz von Eis, die das Bild offenbart, hatte eine mit einem Hammerschlag vergleichbare Wirkung auf ihn: Die singuläre Beschaffenheit des isländischen Eises wurde für den Fotografen zum Fokus in seiner Arbeit."